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Meine Blindenführhündin Cim

Meine erste Blindenführhündin Cim

Cim wurde am 19. Juli 1995 geboren. In ihrem Stammbuch steht der blaublütige Name "Cim von Carajoka". Sie ist eine langhaarige altdeutsche Schäferhündin. 1997 im April kam sie in unseren Haushalt als viertes Familienmitglied. Ausgebildet wurde Cim in der
Blindenführhundschule Küch in Duisburg.
Im Jahre 1999 bekam Cim ein künstliches Hüftgelenk. Die Operation wurde in der Tierklinik in Duisburg durchgeführt. Sie kam bereits nach kurzer Zeit mit der neuen Hüfte gut zurecht und konnte dann wieder ihre Lieblingsaufgabe übernehmen: nämlich das Führen!


Auf diesem Foto liegt Cim in der Küche und bewacht den Kühlschrank.

Die Führhundschule


Die Führhundschule Küch
ist in
Duisburg.
Dort wurde Cim anfang 1997 zur Blindenführhündin ausgebildet.
Im April 1997 kam dann die Führhundtrainerin der
Führundschule Küch
mit Cim für die Einweisung zu uns nach Hause.
Wir trainierten natürlich zunächst die mir bekannten Wege und dann auch später als das schon recht gut klappte auch die unbekannteren.
Nach 14 Tagen hatten wir das Training erfolgreich beendet. Cim ist mit großer Freude und Aktivität beim Führen. Ihre Führleistung ist wirklich sehr ordentlich. Sie hatte nur von anfang an einen Nachteil: Sie reagierte auf andere Hunde und Katzen. Sie wollte dort hinziehen und bellte diese dann auch an. Das störte natürlich ein entspanntes Gehen teilweise erheblich.



Auf diesem Foto liegt Cim in der Küche und schaut in die Kamera.

Diese negative Eigenschaft wurde dann zweimal nach kurzer Zeit und dann nochmal nach etwa einem Jahr nachgeschult, konnte aber nie komplett beseitigt werden.


Cim und ihr Hunger


Cim spielt für ihr Leben gern mit allen möglichen Spielzeugen die quietschen. Aber am liebsten mit ihrem Ball, bei dem sie immerwieder probiert das Ventil herauszubeißen. Sie hat das natürlich auch schon einige Male geschafft.
Ebenfalls macht sie sehr gern Fährtenspiele. Dabei ist es egal ob in der Wohnung oder draußen. Ich verstecke dann eines ihrer Spielzeuge oder ein Leckerli und sie sucht. Sie hat da eine unwahrscheinliche Ausdauer.


Auf diesem Foto liegt Cim in der Küche und bewacht ihren Gummi-Spielknochen.

Ebenfalls hat sie immer sehr gern aportiert. Da musste ich aber ziemlich vorsichtig sein wegen ihres künstlichen Hüftgelenks.
Noch lieber als das Spielen mit ihrem Lieblingsspielzeug ist ihr das Fressen. Sie hat wohl auch eine innere Uhr. Denn wenn ihre Fressenszeit gekommen ist, dann fängt sie an auf ihren Hunger aufmerksam zu machen. Sie fordert dann, vorallem meine Frau, zur Fressensausgabe auf. Zu mir kommt sie vorrangig zum spielen. Unser Sohn Danny spielt für sie nicht so eine wichtige Rolle. Wenn er weg ist, dann ist er eben weg und wenn er da ist, dann ist er eben da.
Da Cim einen relativ empfindlichen Magen hatte, bekam sie nur Trockenfutter zu fressen, da sie sonst sehr schnell zu Durchfall geneigt hatte.


Cim's Urvertrauen


Cim's Urvertrauen zu anderen Menschen war nicht immer nur positiv. Teilweise war es auch etwas störend. Beispielsweise war ich einmal mit ihr in der Hammer Fußgängerzone unterwegs. Sie führte ganz normal. Plötzlich merkte ich, dass sie nicht mehr ganz gerade aus ging sondern etwas nach links auswich. Zunächst dachte ich, dass da vielleicht etwas im Weg gewesen wäre. Diesen Gedanken musste ich dann allerdings schnell verwerfen. Sie war auf eine Dame zugegangen die aus einer Metzgerei kam und schnüffelte gleich an ihrer Tasche mit der gerade erst eingekauften Wurst. Sie sagte nur freundlich zu Cim, dass sie ihr die frische Fleischwurst in der Tasche nicht geben könne, da sie dann zuhause nichts mehr zu essen hätte.



Auf diesem Foto sitzt Cim im Wohnzimmer auf ihrer Decke.

Ein anderes Mal kam uns auf unserem Weg ein Bekannter entgegen, den sie auch kannte. Sie fing an zu hecheln und zog immer stärker. Ich dachte, dass ein Hund oder eine Katze in der Nähe wäre. Pustekuchen! Sie marschierte schnurstracks zu dem Bekannten hin und es war ihr auch im Grunde egal, ob ich sagte sie soll stehenbleiben oder ähnliches.
Selbst ihr fremde Personen, wie neue Briefträger oder Paketboten empfing sie an der Tür mit einer überwältigenden Freundlichkeit.
Cim hatte wohl nicht verstanden das Briefträger fast immer Angst oder zumindestens großen Respekt vor großen Hunden haben. Sie wunderte sich dann immer wenn diese ob ihrer überfreundlichen Art zurückwichen.


Auf diesem Foto sitzt Cim vor den Garagen unseres Wohnhauses.

Cim und der Tierarzt

Ausser ihrer Hüftgelenksgeschichte war Cim eigentlich nie wegen einer schwereren Krankheit beim Tierarzt. Im Normalfall sind wir nur zum Tierarzt für Impfungen gewesen. Trotzdem hatte sie immer irgendwie eine Antipatie gegen Weißkittel.
Sie war zwar nicht panisch auf dem Weg zum Tierarzt oder wenn wir in die Praxis gingen, aber man merkte ihr schon eine gewisse Anspannung an. Sie war dann so angespannt, dass ihr sogar im Wartezimmer die anderen Hunde und Katzen egal waren. So hätte ich mir das Verhalten draußen gewünscht.


Cim ist auch ein ziemliches Sensibelchen was Schmerz bedeutet. Sie schreit schon bevor es überhaupt weh tut.
Nach der Hüftgelenksoperation hatte sie sich die Einstichstelle am linken Vorderlauf wundgeleckt. Ich ging mit ihr zum Tierarzt, der ihr die entzündete Stelle verband. Er sagte mir, dass Schäferhunde Mimosen sind und Cim mir später deutlich zeigen würde das sie starke Schmerzen hat. Aber es könne ihr nichts weh tun, da er ihr ein starkes Kühlgel auf die entzündete Stelle mit einem Verband gemacht habe.


Auf diesem Foto sitzt Cim hinter unserem Wohnhaus auf der Wiese.

Ich fuhr also mit ihr im Bus nach Hause. Noch sagte und zeigte sie nichts. Aber als wir zuhause ankamen und meine Eltern zu Besuch kamen, ging sie zu meinem Vater, stupste ihn an und zeigte ihm den Vorderlauf mit dem Verband als wollte sie sagen, "schau mal wie krank ich bin". Mein Vater sagte zu ihr, dass sie ja ein armes Mädchen sei und das reichte ihr schon an Mitleid. Sie jammerte ihm etwas vor und legte sich wieder unverzüglich auf ihre Decke.
Das Mitleid meines Vaters hatte ihr völlig ausgereicht.


Auch bei Untersuchungen war sie oftmals sehr empfindlich und zickte rum.
Einmal hat sie dem Tierarzt als er ihre Pfoten abtasten wollte fast das Ohr abgebissen.
Er kannte sie jedoch immer als ruhig und freundlich. So war er sehr überrascht über ihre Reaktion.
Solche Geschichten vergißt man nicht.
Es gibt viele Anekdoten in einem Hundeleben an die man sich immer erinnern wird.


Cim und meine Schwester


Wir hatten noch ein Problem mit Cim. Sie bleibt einfach nicht gern allein zuhause. Sie jault dann und ist sehr unruhig. Während wir mal weg sind, wenn sie allein bleiben muss, müssen unsere Nachbarn ein Jaulkonzert ala Cim aushalten. Aus diesem Grunde haben wir es dann schon öfter so gemacht, dass entweder unser Sohn Danny zuhause oder meine Schwester Carola bei Cim war, wenn wir mal irgendwo hin mussten, wo sie absolut nicht mit konnte.


Als wir im Jahre 2002 in der Türkei im Urlaub waren, war Cim bei meiner Schwester Carola in Velbert. Cim flippte teilweise völlig aus wenn sie meine Schwester sah. Sie war dann einfach nicht mehr zu halten, so groß war ihre Freude.
Das hing sicher auch damit zusammen das sie in unserer Urlaubswoche 8 Tage bei ihr gelebt hat.


Auf diesem Foto sieht man Cim mit unserem Sohn.

Cim und unser Sohn Danny


Obwohl unser Sohn Danny nie eine sehr große Rolle für Cim gespielt hat, hat sie ihn doch schon auch als Kind beschützt. Sie hat zwar nicht gebissen, aber versuchte sich schon dazwischen zu drängen und zu stören. Sogar wenn ich mit ihm herumkalberte, kam sie zu mir und hielt meinen Arm fest, weil ich Danny loslassen sollte.
Ich weiß nicht ob es ihr Beschützerinstinkt war oder Eifersucht. Wahrscheinlich war es ein bischen von beidem.


Auf diesem Foto liegt Cim auf der Wiese hinter unserem Wohnhaus.

Cim's Lebensende


Am Donnerstagmorgen dem 20. September 2007 wurde Cim von Sekunde zu Sekunde sehr krank.
Als wir morgens aufstanden war die Welt noch in Ordnung.
Cim schlief wie in jeder Nacht direkt auf dem Läufer vor meinem Bett. Als meine Frau und ich aufstanden ging sie wie immer sofort mit aus dem Schlafzimmer raus und ging sofort ins Wohnzimmer, wohin sie sich immernoch ein paar Minuten zurück zog.
Als meine Frau dann mit ihr gassigehen wollte, sprang sie vor Freude auf und viel gleich wieder auf den Boden. Da es so aussah als wäre sie weggerutscht machten wir uns zunächst keine weiteren Gedanken. Als meine Frau vom Spaziergang mit ihr wieder nach Hause kam berichtete sie mir das Cim draußen auch einige Male umgefallen bzw. mit den Hinterbeinen eingeknickt war.
Ich rief daraufhin sofort bei unserem Tierarzt an und bat die Sprechstundenhilfe um einen Hausbesuch des Arztes. Da wir kein Auto haben und der Arzt in einem anderen Stadtteil seine Praxis hat, hätten wir mit dem Bus fahren müssen und das wäre kaum möglich gewesen mit Cim.


Es wurde eine Assistenzärztin geschickt die sich Cim ansah, abtastete und untersuchte.
Sie war der Meinung das Cim Rückenschmerzen hätte und gab ihr zwei Schmerzspritzen mit Cortison bestückt. Außerdem ließ sie uns noch Tabletten hier falls die Schmerzen nicht nachlassen würden.
Als wir dann am Nachmittag gemeinsam mit ihr raus gingen konnte sie noch schlechter laufen. Jedoch gingen wir zunächst davon aus das es an den Schmerzmedikamenten liegen könnte.
Mittlerweile traute sie sich noch nicht einmal mehr die Treppe im Hausflur hoch. Diese hat 6 Stufen und war nie ein Problem für Cim.
Wir trugen sie mehr oder weniger hoch.
Vor der Eingangstür der Wohnung knickte sie dann plötzlich mit den Vorderläufen ein. Da gingen dann bei mir die Alarmsirenen an. Da zuerst die Hinterläufe und später die Vorderläufe betroffen waren und sie Schwierigkeiten mit der Balance hatte bekam ich den Verdacht sie könnte einen kleinen Schlaganfall gehabt haben.


Ich rief die Ärztin nochmals an und teilte ihr die Verschlimmerungen mit und sie meinte das ich Cim noch drei von den hiergelassenen Schmerztabletten geben sollte.
Sie war der Meinung nach wie vor das Cim wegen den Schmerzen wegknickte und sich so verhielt.
Wir gaben ihr daraufhin die drei Schmerztabletten aber es wurde trotzdem nicht besser.


Da die Nichte meiner Frau gerade ihre Prüfung als Tierheilpraktikerin bestanden hatte riefen wir sie an um zu hören was sie dazu sagt.
Sie riet uns mit Cim in die
Tierklinik Kaiser in Werl
zu fahren. Sie würde uns dort auch hinbringen da wir ja kein Auto haben und man dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht hin kommt.
Sie telefonierte mit dem diensthabenden Notarzt der Tierklinik und machte für den kommenden Morgen einen Termin aus.
Wir sagten der Sprechstundenhilfe das der Doktor doch bitte raus kommen soll, da wir Cim im Auto ließen weil sie nicht so lange rumlaufen sollte.
Als der Arzt kam holten wir Cim aus dem Auto und gingen an der Leine mit ihr langsam in seine Richtung. Dr. Kaiser jun. erkannte sofort das Cim eine Hinterhandlähmung im fortgeschrittenen Stadium hatte und bei näherem Hinsehen sagte er das sie wohl auch einen leichten Schlaganfall gehabt hätte, da sie einen Horizontal-Nystacmus hatte. Dies bedeutet das sie mit den Augen immer von rechts nach links rollte.
Er machte uns nicht all zu viel Hoffnung. Er meinte es würde sich in den kommenden 48 Stunden entscheiden was mit ihr wird. Er verschrieb ihr unterschiedliche Medikamente bei denen er meinte es wären für diese Störungen die besten Mittel auf dem Markt. Wenn diese nicht helfen würden, dann würde ihr überhaupt kein Mittel helfen. Die Chance sei zwar sehr gering, aber sie hätte noch eine.


Bereits am folgenden Tag hatten wir das Gefühl das sich ihr Zustand etwas besserte. Am folgenden Dienstag hatten wir wieder einen Termin in der Klinik bei Dr. Kaiser jun.
Als wir dort ankamen war er positiv überrascht von der Verbesserung. Cim war zwar immernoch etwas schwach, fiel aber nun schon nicht mehr dauernd um oder knickte ein.
Nun verschrieb er noch ein Mittel welches ihr Blut etwas verdünnen sollte um die Hirndurchblutung aktiv zu halten und eventuelle Gerinsel aufzulösen.
Danach hatte sie dann einen Tag an dem es ihr wieder schlechter ging und wir dachten wirklich das es das jetzt war. Aber bereits am anderen Nachmittag ging es wieder berg auf und mittlerweile haben wir das Gefühl das sich ihr befinden recht gut stabilisiert hat. Sie nimmt wieder am leben teil, frißt wieder, freut sich wenn wir rausgehen und kommt auch sofort an wenn es irgendwo knistert, weil sie ein Lecker vermutet. Die Medikamente nimmt sie sehr gerne, weil meine Frau ihr die in Leberwurst macht. Mittlerweile hat sie auch die Zeiten schon raus wo sie ihre Medikamente nehmen muß. Sie fordert meine Frau dann auf ihr diese zu geben. Wir sind froh das wir ihr diese Chance geschenkt haben und sie damit noch einige Tage, Wochen oder vielleicht auch Monate leben kann. Leiden lassen wir sie auf keinen Fall. Wenn ihr Leben nur noch Verlängerung des Sterbens bedeutet, dann werden wir sie auch erlösen. Im Augenblick glauben wir jedoch zu erkennen das sie noch nicht abgeschlossen hat.
Hoffen wir mal sie wird noch eine möglichst lange schöne Zeit haben.


Auf diesem Foto steht Cim auf der Wiese hinter unserem Wohnhaus.

Cim ist im Hundehimmel


Am Montag dem 15.10.2007 wurde Cim mittags gegen 12.00 Uhr in der
Tierklinik Kaiser in Werl
eingeschläfert.
Nach dem wir zunächst wirklich ein positives Gefühl mit ihrer Verbesserung hatten, mußten wir doch leider ab Samstag dem 13.10.2007 eingestehen und erkennen, daß sie doch weiter abbaute. Sie nahm wieder ihre Umwelt garnicht wahr, reagierte fast nicht mehr und blieb beim Gassigehen einfach stehen und starrte ohne Bewegung vor sich hin. Selbst wenn man sie ansprach reagierte sie kaum.
In der Wohnung zog sie sich nun immer mehr zurück und wollte nur noch Ruhen.
Nichteinmal das Rufen meiner Schwester hatte sie angelockt.
Sie war teilweise sogar richtig apartisch.
Auch am Sonntag hielt das so an. Es wurde für einige Minuten besser und dann war sie schon wieder überfordert und legte sich hin. Ich konnte sie noch nicht einmal mit ihrem Lieblings-Quitschball locken.
Was erschwerend und verschlimmernd dazu kam war, daß Cim mittlerweile auch ihren Stuhlgang kaum noch halten konnte in den letzten Tagen.
Sie hatte einige Male in die Wohnung gemacht und war selbst entsetzt darüber.


Am Montag hatten wir wieder einen Termin in der
Klinik in Werl.
Leider konnte ich nicht mitfahren, da meine Nichte nur ihr kleines Auto zur Verfügung hatte. Cim mußte also auf der Rückbank liegen und meine Frau saß vorne. Somit gab es in dem kleinen Auto keinen Platz für mich.
Eigentlich wollten wir nur neue Medikamente für Cim besorgen und mit dem Doktor sprechen was man bezüglich des Kotens und ihrer schlechteren Verfassung machen könnte. Er meinte das man da nun nichts mehr machen kann und das er uns die letztendliche Entscheidung überläßt. Die könne er nicht für uns treffen. Er sagte aber das er uns verstehen würde wenn wir sie erlösen würden.
Es könne sogar sein, daß sie noch einen Schlaganfall hinterher bekommen hätte.
Viel hätte Cim wohl nicht mehr zu erwarten gehabt.
Meine Frau rief mich daraufhin mit dem Handy an und erzählte mir das und da wir beide wußten wie unwohl sich Cim fühlt und wie wenig sie von ihrer Umwelt mitbekam haben wir dann entschieden sie einschläfern zu lassen.
Ich wäre auch gern dabei gewesen um sie auf ihrem letzten Weg zu streicheln und festzuhalten. Leider mußte dies meine Frau nun alleine übernehmen. Gerade meine Frau die das immer ausgeschlossen hatte. Ich war dafür bereits vor langer Zeit von ihr bestimmt worden. Meine Frau hat eine sehr intensive und emotionale Beziehung zu Cim gehabt. Sie leidet jetzt sehr darunter. Ich kann ihr kaum helfen, da meine Argumente sie kaum noch erreichen. Sie fragt sich wie fast jeder Tierbesitzer der diese Entscheidung trifft, ob es die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit war.
Meine Frau leidet unter ihren Gewissensbissen mehr als Cim zuvor gelitten hat.
Ich bin der Meinung das wir den richtigen Zeitpunkt gewählt haben. Sie hatte noch nicht körperlich gelitten, fühlte sich aber nicht mehr wohl und wollte nur noch ihre Ruhe. Sie war nicht mehr stark genug fürs Leben oder wie man es auch ausdrücken kann war ihre Batterie leer.
Dies empfand ich ebenfalls als eine Art Leiden für Cim und so empfinde ich die Einschläferung als eine Erlösung für sie. Ich bin froh das wir nicht so lange gewartet haben bis sie nicht mehr aufstehen konnte oder ähnliches. Dieses Leid wollte ich ihr ersparen und auch das Leid des Schmerzes.
Wo auch immer Cim nun ist, wir hoffen für sie das es ihr gut geht und sie sich so wohl fühlt wie wir es ihr wünschen.


Das Abschiedsgedicht


Richard Dehmel (1863-1920)


Nur ein Hund


Ja, Dir wird's schwer, mich zu verlassen!
dein Auge bricht, als ob du weinst,
und warst doch blos ein Kind der Gassen!
Ja, damals ahnt' ich nicht, daß einst
als letzter Freund ein Hund mir bliebe:
da sucht' ich noch bei Menschen Liebe.


Mein Hund, in deine treuen Augen
hab' manche Frage ich versenkt,
für die nicht Menschenblicke taugen,
wo man ein Tier braucht, das nicht denkt,
die Ohnmacht auch in ihm zu sehen,
mit der wir selbst durchs Leben gehen.
Du hast mir nie ein Leid bereitet:
Das kann kein Mensch, der liebste nicht!
Nun liegt dein Leib vom Tod gebreitet,
verlöscht dein tröstend Augenlicht ...
Was will mir denn wie Glück noch scheinen?
mein Hund, mein Freund: ich kann noch weinen!

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